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Pressemitteilung

"City Trees" gegen Schadstoffe?

ÖDP: lieber echte Bäume mit Mehrwert für Mainz

„Sie sehen nicht aus wie Bäume und sie spenden auch keinen Schatten. Die sog. "City Trees"sind technisch betriebene Mooswände, drei Meter breit und vier Meter hoch mit einer Bank davor und Platzhaltern für Werbung“, erläutert Ingrid Pannhorst, Umweltpolitische Sprecherin der ÖDP-Stadtratsfraktion. Die vertikale Bepflanzung soll Schadstoffe wie Stickoxide oder Feinstaub aus der Luft filtern. Permanente Datenübertragung meldet den Funktionsstatus an die Servicefirma und steuert die tägliche Bewässerung. Die Anschaffungskosten belaufen sich auf 25.000 – 30. 000 Euro pro City-Tree. Sie verbrauchen je nach Witterung täglich zwischen 50 bis 300 Liter Wasser. „Außerdem sind sie auf Stromversorgung angewiesen. Ihre Herstellung erzeugt unnötig CO2, und verschlechtert den ökologischen Fußabdruck der Stadt“, stellt Pannhorst weiter fest.

Auch ÖDP-Fraktionsvorsitzender Dr. Claudius Moseler hält City Trees, die zuletzt von den Ampelfraktionen und der FWG gefordert wurden, für ausgemachten Quatsch: „CityTrees sind kein Ersatz für Bäume. Bäume versorgen uns mit der nötigen Atemluft, spenden Schatten, verbessern das Klima, filtern den Feinstaub aus der Luft, bieten Lebensraum für viele Lebewesen und werten unser Umfeld auf. Also lieber richtige Bäume pflanzen, dies ist auch kostengünstiger!“

Statt „smarter“ Einzelobjekte brauchen wir vernetzte Grünstrukturen, Frischluftkorridore und Versickerungsflächen. Technisch betriebene Mooswände wie z. B. "City Trees" sind noch in der Erprobungsphase und die Erfahrungen aus anderen Städten sind ernüchternd: In Würzburg hat sich der Umweltausschuss kürzlich gegen die Aufstellung zweier sogenannter "City Trees" ausgesprochen. Ihr Nutzen ist umstritten und die zu erwartenden Kosten für die tägliche Bewässerung und den notwendigen Strom wurden als zu hoch bewertet.(1) In Stuttgart heißt es in einer Stellungnahme des Umweltamts: „Unserer Einschätzung nach sind die in den Prospekten enthaltenen Angaben zur Wirkung der "City Trees" fachlich nicht haltbar.“(2) Essenund Reutlingen haben die "City Trees" wegen des ausbleibenden Effekts wieder abgebaut. Auch in Tübingen wird die bepflanzte Wand wieder abgebaut. Die Stadtverwaltung erklärt das Experiment für gescheitert.(3)
(1) https://www.br.de/nachrichten/bayern/keine-city-trees-fuer-wuerzburg,RHs57UN
(2) https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.stadtbegruenung-in-stuttgart-streit-um-baenke-mit-moos.b1da0ec6-12d6-4bf5-ba99-6eef0d470824.html
(3) https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Mit-Moos-nichts-los-391234.html

 

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