Pressemitteilung
Neuer Standort der Uniklinik nur mit hohem Konsens in der Stadtgesellschaft
ÖDP fordert umfangreiche Prüfung von Flächenalternativen
„Wir sehen die Bebauung des Bereichs zwischen Lerchenberg und Drais mit großer Sorge!“, so die beiden ÖDP-Stadtratsmitglieder Dr. Claudius Moseler und Dagmar Wolf-Rammensee. Zur Informationsveranstaltung der Verwaltung zieht die ÖDP-Fraktion ein negatives Fazit: In der fast dreistündigen Sitzung mit Minister Hoch, Oberbürgermeister Haase, Baudezernentin Grosse, den betroffenen Ortsbeiräten sowie Vertretern von Stadt und Uni-Medizin wurden „anschauliche Bilder“ von dem geplanten neuen zweiten Klinik-Standort in der „Draiser Senke“ auf dem Medienpark-Gelände gezeigt. „Weitere konkrete Fakten zur Eignung des Gebietes waren aber Fehlanzeige“, so Fraktionsvorsitzender Moseler. Die von Minister Hoch zugesagte Präsentation ist zudem bis heute nicht an die betroffenen Ortsbeiräte weitergeleitet worden.
„Interessant war die Aussage, dass auch die Fläche an der Koblenzer Straße nördlich vom Gutenberg-Center von Minister Hoch „als charmant“ bezeichnet wurde“, so Moseler. „Wir brauchen aber einen Standort, der auf hohen Konsens in der Stadtgesellschaft stößt, diesen sehe ich bisher noch nicht.“
Es werden für die Stadt Mainz mehr heiße Tage prognostiziert und eine deutliche Zunahme der Tropennächte, besonders betroffen die Mainzer Altstadt und die Neustadt. Die daraus resultierenden Veränderungen betreffen alle Lebensbereiche – vor allem unter gesundheitlichen und sozialen Aspekten. „Deshalb müssen diese Flächen für die Frischluftzufuhr und als Kaltluftentstehungsgebiete erhalten bleiben. Sie sind aber auch für den Arten- und Naturschutz und die Landwirtschaft absolut wichtig“, betont Wolf-Rammensee.
Die ÖDP fordert, Flächen-Alternativen im Mainzer Stadtgebiet mit ausreichend Zeit zu analysieren. Stadtratsmitglied Dagmar Wolf-Rammensee fragt sich dazu jedoch: „Wer bestimmt über die Geschwindigkeit im Prüfverfahren? Gestern hieß es noch, der Standort Oberstadt muss dringend ausgebaut werden, und heute ist es angeblich überlebenswichtig und notwendig, dass ein zweiter Standort realisiert wird?“ Milliarden von Euro Investitionen werden uns versprochen, aber zu dem Preis einer ökologischen Katastrophe, so die ÖDP-Stadtratsfraktion.
Doch nicht nur die jetzt neu vorgestellten Pläne in der Draiser Senke zwischen Lerchenberg und Drais stoßen auf kritische Würdigung, denn auch im Hinblick auf die geplante Ostfeldbebauung auf der Wiesbadener Seite fühlen sich die Menschen in Mainz beunruhigt und verängstigt. „Wir fordern deshalb dringend Abstand von den Bauplänen in der Draiser Senke zu nehmen“, so das Fazit von Moseler und Wolf-Rammensee.