Einsatz von regenerativen Energien beim Betrieb der neuen Straßenbahn

Der Ortsbeirat möge beschließen:

Der Ortsbeirat bittet die Verwaltung, sollte die Bahnstrecke realisiert werden, bei Planung, Bau und Betrieb der Straßenbahntrasse von Mainz über Bretzenheim zum Lerchenberg dafür Sorge zu tragen, dass beim Betrieb der neuen Straßenbahn primär Strom aus regenerativer Energieerzeugung verwendet wird. Strom aus fossiler oder atomarer Energieerzeugung ist abzulehnen.

Begründung:

Mainz ist aktives Mitglied im Klimabündnis. Es steht der Dom- und Universitätsstadt gut an, bei der Planung neuer Verkehrssysteme auf den Einsatz von umweltschädlichen, endlichen Energieträgern zu verzichten. Ein modernes Verkehrsmittel darf Schadstoffemissionen nicht nur verlagern, es muss sie möglichst vermeiden.

Straßenbahnen können im Betrieb ein zeitgemäßes, innovatives Verkehrsmittel sein. Bezüglich Transportkapazität, Energieverbrauch und Schadstoffemissionen und Wirkungsgrad sind sie z. B. Bussen oder dem Individualverkehr (PKW) oft überlegen.

Wenn beim Betrieb allerdings Strom aus fossiler oder gar atomarer Energiegewinnung verwendet wird, handelt es sich bei Straßenbahnen allerdings nur vordergründig um ein zukunftweisendes und umwelt-freundliches Verkehrsmittel — Schadstoffemissionen oder atomare Abfälle können als Belastung für zukünftige Generationen nicht in Kauf genommen werden. Die Verwaltung muss schon bei der Planung eines Zukunftsprojekts, einer Bahn die Jahrzehnte fahren soll, auf eine nachhaltige Energieversorgung aus regenerativer Erzeugung drängen und setzen.

Auch um ein Zeichen zu setzen kann und muss die Stadt Mainz hier ihren Einfluss in den entsprechenden Gremien geltend machen und die Chance nutzen ein (quasi) Null-Emissions-Verkehrsmittel zu betreiben ¬— ganz im Sinne des Gedankens des Klimabündnisses („Die Stadt Mainz und das Klima-Bündnis wollen innerhalb des EU-Projektes... einen höheren Marktanteil für energieeffiziente Geräte, Ausstattungen und Fahrzeuge... sichern und ihre Marktpräsenz... steigern.“ Quelle: eClimail – 10. April 2008).

gez. Torsten Balg