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Antrag / Anfrage / Rede

Zukunft des Bahnhofs Marienborn

Antrag zur Stadtratssitzung am 21.03.2007

Der Stadtrat möge beschließen:

 

Die Verwaltung wird gebeten zu prüfen und sich dafür einzusetzen, dass nach der Modernisierung der Bahnstrecke Mainz-Alzey der Bahnhof Mainz-Marienborn zu einem (wenn auch kleinem) Verkehrsknoten zwischen der Bahnstrecke Mainz-Alzey und des städtischen ÖPNV in Richtung ZDF, Lerchenberg sowie Gutenberg-Einkaufszentrum, Bretzenheim und Altstadt/Höfchen ausgebaut wird. Dazu sind für eine stündliche Bedienung in beiden Richtungen zwei Bahnsteige erforderlich.

 

Zudem soll die Verwaltung prüfen, ob es wirklich notwendig ist, während der Umbauphase den Marienborner Bahnhof von April 2007 bis Dezember 2008 halb „stillzulegen“ (Reduzierung der Zughalte um ca. 50%), zumal das Personal dort noch eine Weile stationiert sein wird und ggf. die nötige Reisendensicherung durchführen könnte.

 

Begründung:

 

Gemäß dem Nahverkehrsplan der Stadt Mainz 2006-2011, Punkt 10.2, sollen die Schnittstellen zwischen dem Zug-Regionalverkehr und dem innerstädtischen ÖPNV optimiert werden. Es muss daher sichergestellt werden, dass für den Bahnhof Marienborn auch nach Fertigstellung der neuen Stellwerkstechnik mindestens eine stündliche Verbindung in beiden Fahrtrichtungen angeboten werden kann.

 

Die optimale Lösung ist hier die Errichtung von ZWEI Bahnsteigen, da dies eine flexible Betriebsführung bedeutet. Zugkreuzungen können dann auf jeden Fall (auch) in Marienborn durchgeführt werden, unabhängig von der Zugart (RE oder RB). Bisher ist nur ein neuer Bahnsteig in der Achardstraße geplant (siehe dazu Antwort der Verwaltung auf unsere Anfrage 181/06 vom 16.11.2007).

 

Die Lösungsmöglichkeit mit nur EINEM Bahnsteig, aber einem stündlichen Zughalt in beide Richtungen funktioniert nur mit der Verlegung der Zugkreuzungen nach Nieder-Olm. Das macht die stündliche Bedienung von Marienborn aber von der laufenden Fahrplangestaltung abhängig, welche jederzeit aufgrund anderer Einflüsse (Rheinland-Pfalz-Takt, Anschluss S-Bahn usw.) geändert werden kann, was dann wiederum das Ende des Stundentaktes bedeuten würde (Verspätungsanfälligkeit durch die weitgehend eingleisige Strecke).

 

Negativbeispiel: Der Bahnhof Mainz-Gonsenheim verfügt nur über einen Bahnsteig. Wenn die Regionalbahn von Mainz, welche in Marienborn die RB aus Richtung Alzey kreuzen soll, verspätet ist, muss der in Richtung Mainz fahrende Zug bis zur Ankunft des aus Richtung Mainz kommenden Zuges warten, da in Gonsenheim keine Kreuzung mit zwei RB (= haltenden Zügen) durchgeführt werden kann (nur EIN Bahnsteig !). Dies führte in der Vergangenheit schon zu größeren Verspätungen, durch welche die Fahrplanabweichungen den ganzen Tag dann nicht mehr „ausgebügelt“ werden konnten.

 

Es sollte im Sinne aller Mainzer Bürger sein, in Zeiten der Diskussionen über Klimaveränderungen, den ÖPNV in und um Mainz nicht mutwillig zu verschlechtern und sich hier alle Ausbau-Optionen für die Zukunft offen zu halten.

 

Dr. Claudius Moseler,

Fraktionsvorsitzender ödp/Freie Wähler

 

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